Was bewegt Menschen dazu Pallottiner zu werden, woran erkennen sie ihre Berufung, was bedeutet es, Pallottiner zu sein. Sechs Pallottiner geben kurze Anregungen zu diesen Themen.
Bin ich berufen?
Wenn Gott Dich nicht loslässt und Du das Gefühl hast, dass Du mehr in diese Beziehung investieren möchtest als bisher wenn Du glaubst, dass Gott in Deinem Leben eine wichtige Rolle spielt und Du ihm in Deinem Leben immer wieder begegnest … dann solltest Du diesem Gefühl nachgehen: Nimm Dir Zeit, um auf Gott zu hören. Er hat Dir etwas zu sagen. Er will einen Weg mit Dir gehen. Nimm Dir Zeit, sprich mit jemandem darüber. (P. Markus Hau)
Ich habe meine Berufung noch nicht gefunden. Was kann ich tun?
Wenn Du Dir unsicher bist, solltest Du am besten mal mit einem Menschen sprechen, der Dich schon länger kennt und dem Du vertraust. Frag ihn einfach, was er von diesem Gedanken hält. Ansonsten gilt hier wie so oft: Probieren geht über studieren! Das heißt: Du kannst uns gerne näher kennen lernen, zu Gesprächen, zu Besuchen oder auch zu einem längeren Aufenthalt vorbeikommen, bzw. zeitweise mitleben. So lernst Du die Pallottiner besser kennen und kannst selbst entdecken, ob das Leben als Pallottiner etwas für Dich sein könnte. (P. Siegfried Modenbach)
Wie leben und arbeiten die Pallottiner eigentlich?
Sehr „bunt“ und vielfältig jedoch in verbindlicher und verbindender Gemeinschaft. Da Vinzenz Pallotti den mündigen Christen / die mündige Christin wollte, fand man ihn überall, wo Menschen sind. Da aus der Gabe die Aufgabe erwächst, finden sich bei uns sehr unterschiedliche Aufgabengebiete und Formen des gemeinschaftlichen und religiösen Lebens. Hier gefällt mir das alte Bibelwort: „Komm und sieh.“ (P. Dirk Gottwald)
Welche Voraussetzungen brauche ich, um Pallottiner zu werden?
Pallottiner sind Menschen mit Stärken und Schwächen, die sich einbringen wollen mit all ihren Gaben für das Evangelium. Glaube, Hoffnung, Liebe das ist die erste Voraussetzung, so stückhaft das bei jedem Menschen ist. Gott ruft die zweite Voraussetzung. Die dritte Voraussetzung, für Vinzenz Pallotti die Wichtigste: Der Wille zum Zusammenwirken mit allen Frauen und Männern unserer Kirche, ja mit allen Menschen guten Willens zum Heil der Menschen. Der Wille, das Bemühen um das Miteinander im Beten, Leben und Arbeiten, das ist die Voraussetzung zum Pallottiner. (P. Norbert Possmann)
Warum als Priester in Gemeinschaft leben?
Was anderes habe ich mir nie vorstellen können. Als in mir die Überlegungen aufkamen, mich auf diesem Weg zum Priesterberuf zu begeben, es wenigstens zu versuche, war damit zugleich die Entscheidung verbunden, diese in einer Gemeinschaft zu tun und zu leben. Für mich war es immer eine Horrorvorstellung, als Priester einmal alleine in einem Pfarrhaus wohnen zu müssen. Deshalb kam eine Diözese für mich nie in Betracht.
Bild San Vincenzo Pallotti, 2014, Michael Triegel, Bildrechte: VG Bildkunst