Wir laden freundlich ein zu unserer Tagung „Was macht ein Liebeslied in der Bibel? Das Hohelied: eine Ausnahmeerscheinung im bliblischen Kanon“.
Das Hohelied ist im Kanon biblischer Bücher überraschend und außergewöhnlich. Als ein Werk der Liebeslyrik Israels ist es anscheinend weder nationalen noch religiösen Themen gewidmet. Mit seinen fulminanten Liebesmetaphern, sehnsüchti-gen Ausdrücken der gegenseitigen Faszination zweier Verliebter und auch erotisch-körperlichen Anspielungen wirkt es wie ein fremder Stern im Universum biblischer Überlieferungen.
Es ist daher nicht verwunderlich, dass seine Zugehörigkeit zum Kanon heiliger Bücher umstritten war. Jüdische Rabbinen stellten seine Heiligkeit in Frage, und der Kirchenvater Origenes schloss sich der Ansicht an, dass dieses Buch nur von reifen Menschen gelesen werden sollte, die für die Lockungen körperlicher Liebe taub seien.
Wie kam aber ein solches Buch in den biblischen Kanon? War es ein Zufall, die Zuweisung zu einer anerkannten Autorität oder verborgene Inhalte, die unter der Oberfläche des wörtlichen Sinnes zu suchen sind? Und welche Bedeutung hat seine ursprüngliche Konzeption für die gegenwärtige Auslegung und Verwendung des Buches in der Liturgie oder Katechese? Diesen und ähnlichen Fragen zu diesem faszinierenden Werk wollen wir uns gemeinsam in Begleitung eines Experten widmen. Dazu laden wir Sie herzlich ein.
Unser Referent: PD Dr. Meik Gerhards, Rostock/Köln
Tagungsleitung: Dr. Norbert Ernst, Damian Lazarek, Die Hegge